Frühjahrs-Kreissynode tagte

16. Mär 2024

38 stimmberechtigte Synodale fanden sich am Samstag, 16. März 2024, im Cecilienstift in Halberstadt ein, um über spannende Themen zu diskutieren und abzustimmen, damit war das Gremium klar beschlussfähig.

Simone Sellmann aus Halberstadt, eine der 24 qualifizierten Lektorinnen, über die sich der Kirchenkreis sehr freut, hielt eine lebendige lebensnahe Andacht zum Thema „Loslassenkönnen“.

Nach den notwendigen Regularien kam ein freundliches Grußwort vom benachbarten Kreisoberpfarrer Dr. Theodor Hering aus Ballenstedt bevor Regionalbischöfin Bettina Schlauraff einen nachdenkenswerten Impuls zum Thema „Unsere Stimme zählt – warum wir Christinnen und Christen nicht unpolitisch sein können“ gab. Unter anderem führte sie aus, wie wichtig es ist, klare Positionen zu beziehen, um nicht mitschuldig zu werden an menschenverachtenden Tendenzen. Im Plenum und dann in „Murmelgruppen“ konnte weiter diskutiert werden. Ein Synodaler benannte als einen wichtigen Beitrag im Miteinander Zuversicht zu geben, Raum für Auseinandersetzungen zu schaffen und Menschen sprachfähig zu machen.

Vortrag von Bettina Schlauraff

Wahlaufruf „Herz statt Hetze“: 

Der Kreiskirchenrat nimmt mit Sorge wahr, dass u.a. mit dem Erstarken der AfD populistische, rechtsextremistische und antisemitische Positionen zunehmend gesellschaftsfähig werden. Dies geht einher mit einer Verächtlichmachung demokratischer Prozesse und Institutionen. Misstrauen, Hass und Hetze treiben die Gesellschaft auseinander. Deshalb empfahl der Kreiskirchenrat der Kreissynode folgenden Beschluss, der nach zwei Änderungen wie folgt einstimmig angenommen wurde.

Beschluss Wahlaufruf

Ein Gast bemerkte anerkennend, wie wertschätzend die Synodalen auch bei kontroversen Meinungen miteinander kommunizierten.

Das zeigte sich ebenfalls beim Umgang mit dem Antrag des Kirchspiels Wegeleben zur von der Stadt Halberstadt geplanten Umwandlung von Ackerland in Industrieland. Die hierzu gestellte Beschlussvorlage wurde mit einer Enthaltung angenommen:
„Die Kreissynode des Kirchenkreises Halberstadt fordert die Stadt Halberstadt dazu auf, Alternativen zur geplanten Umwandlung von 450 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche an der B 81 (nordöstlich von Daimler Truck, bis Kloster Gröningen) ernsthaft zu prüfen. Die Kreissynode ruft Kirchenkreis und grundstücksbesitzende Kirchengemeinden dazu auf, sich an möglichen Auslegungs- und Beteiligungsverfahren zu beteiligen.“

Begründung der Beschlussvorlage

Barbara Löhr, Referentin für Kinder-, Jugend- und Familienarbeit stellte das Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt vor, das gerade für den Kirchenkreis erarbeitet wird und auf der Herbstsynode beschlossen werden soll.

Eckart Grundmann, Leiter des Kreiskirchenamtes Harz-Börde, gab einen erfrischend kurzen aber dennoch informativen Bericht über die Arbeit des Amtes ab; benannte Probleme und Gelungenes.

Elmar Egner, Referent der Superintendentur, und Superintendent Jürgen Schilling berichteten vom Treffen der GKR-Vorsitzenden (siehe https://www.kirchenkreis-halberstadt.de/kk/meldungen/nachrichten/2024/Konvent-der-GKR-Vorsitzenden.php).

Vorgestellt wurde ein sich in Arbeit befindlicher „Leitfaden für Anträge“: Was können Gemeinden wo wie und wofür beantragen. Die Verfahren sollen vereinfacht und vor allem vereinheitlicht werden, was nicht immer ganz einfach und eben langwierig ist.

Gedankt wurde für das beeindruckende Engagement der vielen Ehrenamtlichen, auch bei dieser Kreissynode.

Text und Fotos: Ursula Meckel