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Wir  laden Sie ein in unsere Gemeinden in Thale, Bad Suderode, Friedrichsbrunn und Warnstedt.  Wir treffen uns hier regelmäßig, um Gottesdienste zu feiern, zu musizieren, zu diskutieren und zu spielen. In unseren Kirchen findet unser Glauben ein Zuhause, unser Herz eine Gemeinschaft und unsere Hände Kraft für das, was vor uns liegt.

"Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht."

Psalm 36:10


Zur Jahreslosung 2025: "Prüft alles und behaltet das Gute" (1. Thessalonicherbrief 5,21)

Vor fünf Jahren wurde die Japanerin Marie Kondo durch eine Netflix-Serie weltbekannt. Sie half darin Menschen beim Ausmisten. Im Zentrum der nach ihr benannten Aufräummethode steht die Frage: Macht es mich glücklich? Was auch immer man aufräumen möchte, immer nimmt man ein Teil in die Hand und stellt sich diese Frage: Macht es mich glücklich? Kann man diese Frage bejahen, behält man das Teil. Alles andere fliegt raus.
Vermutlich bin ich damit nicht allein: Ich schaue mir ganz gerne mal YouTube-Videos von Menschen an, die radikal aufräumen und ausmisten. Fast immer bleibt es meinerseits beim Anschauen. Das Ausmisten überlasse ich den anderen. Ich behalte vielmehr am liebsten das meiste und kann mich nur schwer von Dingen trennen. Irgendwann könnte ich es schließlich für irgendwas gebrauchen – und liegt es schon noch so lange ungenutzt herum.

„Prüft alles und behaltet das Gute.“ So lautet die neue Jahreslosung und sie klingt ein wenig wie die geistliche Variante des Loslassens. Paulus richtet diese Worte an die Gemeinde in Thessaloniki. Deren Mitglieder haben sehr verschiedene kulturelle und religiöse Hintergründe. Wie christliche Identität und Lebensführung aussehen könnten, ist offen. Paulus mutet ihnen zu, das selbst herauszufinden, abzuwägen und auch zu entscheiden. Dabei geht es wieder um eine Offenheit für alles noch eine Abwehr von allem. Zu prüfen und das Gute zu behalten, bedeutet, Entscheidungen zu treffen und manches auch zu lassen.

Das Lassen fällt in einer Institution wie der Kirche unheimlich schwer. „Das haben wir schon immer so gemacht,“ wird nicht immer laut ausgesprochen und ist dennoch oft in den Köpfen präsent. An vielem hängt wiederum das Herz – und weil es einem selbst so viel Freude bereitet hat und wichtig ist, muss es doch auch anderen wichtig sein. Die Theologen Andreas Loos und Thorsten Dietz halten dagegen: „Für zu viel Gutes von heute und morgen ist kein Raum, wo das Gute von gestern sich auf seine Unkündbarkeit beruft.“

„Prüft alles und behaltet das Gute“ – mit dieser Losung ist das neue Jahr überschrieben. Es bleibt zu hoffen, dass Gott Weisheit und Mut dazugibt, um die Dinge kritisch zu prüfen und Entscheidungen zu treffen, wovon es dankbar Abschied zu nehmen gilt und was behalten werden soll.

Ihre Pfarrerin Saskia Lieske

P.S.: Paulus selbst hat sich übrigens an diese Losung gehalten. Der erste Brief an die Gemeinde in Thessaloniki ist vermutlich der älteste erhaltene Paulusbrief. Er äußert sich darin antijüdisch und geht davon aus, dass Jesus noch zu seinen Lebzeiten wiederkommen würde. Beides scheint er in den kommenden Jahren geprüft zu haben – und hat es nicht behalten. Von der sogenannten Naherwartung rückt er ab und mit Juden, die nicht an Jesus glauben, hadert er bis zum Schluss, aber hält umso mehr daran fest, dass Gott dennoch seiner Erwählung treu bleibt.


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