So einfach wie die Frage ist die Antwort gar nicht.
Die Aufgaben haben sich in den letzten 30 Jahren stark gewandelt. So lange ein Pfarrer die laufenden Geschäfte wahrgenommen hat, blieb für die „Ältesten“, wie die Mitglieder des Gemeindekirchenrates traditionell genannt werden, nicht viel zu tun. Sie unterstützten den Pfarrer und kümmerten sich eventuell um spezielle Aufgaben in der Gemeinde. Größere Vorhaben wurden zuvor beraten und nach Abstimmung durch schriftliche „Beschlüsse“ zu verbindlichen Handlungsvorgaben. Ratssitzungen fanden je nach Bedarf 3 bis 4 mal im Jahr statt. Je größer der Amtsbereich der Pfarrer wurde, stiegen die Anforderungen an die Ältesten.
Jetzt, wo kein Pfarrer mehr am Ort ist, sind praktisch alle Aufgaben, die das Gemeindeleben bestimmen, von der „Laientruppe“ zu erledigen. Heute tagt der „GKR“ mindestens einmal im Monat. Schon das macht den enormen Arbeitszuwachs deutlich. Schleichend, ohne einen Stichtag nennen zu können, ging die Verantwortung vom Pfarrer auf den Gemeindekirchenratsvorsitzenden über. Deutlich wird das, wenn bei Rechtsstreitigkeiten Post vom Amtsgericht nicht an das Pfarramt adressiert ist, sondern an den GKR-Vorsitzenden geht. Bei vermeintlichen Finanzverpflichtungen steht plötzlich der Gerichtsvollzieher in der Küche, weil der Vorsitzende für alles Geschehen in der Gemeinde grade stehen muss. Spätestens dann wird deutlich, wie viel Verantwortung beim Gemeindekirchenrat liegt.
Oder schauen wir auf die großen Ausgabenposten in unserem Finanzhaushalt. Der Bau des Gemeindehauses oder die Sanierung der Kirchendächer wurden durch die Fachaufsicht im Kirchenkreis genehmigt. Aber die Ausführung und Organisation mussten letztlich die Kirchenältesten bewerkstelligen.
Was mit Gottes Hilfe gelingt, kann man sich zu Gute rechnen. Was nicht gelingt, lässt sich nicht auf irgendwen „da oben“ in der Kirchenleitung schieben. Sicher fühlt man sich immer wieder mal „allein gelassen“, aber die Hoffnung, dass unser Herr mit den Gemeinden in Bad Suderode und Friedrichsbrunn auch in Zukunft etwas vorhat, gibt immer wieder Mut.
Wichtig ist, dass möglichst viele in unseren Gemeinden bereit sind, Aufgaben zu übernehmen. Ich sage immer wieder, die wichtigste Wahl ist, „ja“ zu sagen, dazu, mich, meine Zeit und Kraft der Arbeit für die Gemeinde zur Verfügung zu stellen. Damit beginnt alles. Im Moment haben wir viele, die sich engagieren. Da macht die Arbeit Freude, und wir können uns auch schwierigen Aufgaben stellen. Natürlich wäre es schön, mehr Unterstützung von dafür ausgebildeten hauptamtlichen Mitarbeitern zu bekommen. Ohne den Erfahrungsschatz und das selbstlose Sich-Einbringen von Ehepaar Heimrich wäre unsere Situation oft zum Verzweifeln. Viele pfarramtliche Aufgaben werden von ihnen ohne viel Aufhebens erledigt.
Wenn die Entwicklung weiter in Richtung einer von unbezahlten Ehrenamtlichen geleiteten Kirche geht, müssen unbedingt Verfahren vereinfacht werden. Gerade das Wahlverfahren für den Gemeindekirchenrat bedeutet einen gewaltigen Aufwand, der eben mal so neben Beruf und Privatleben kaum zu meistern ist.
Stefan Kiehne
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Vertraut den neuen Wegen – Abschied und Ausblick
Viele Jahre lang hat Detlef Tiedtke zuverlässig und engagiert den Offenen Hauskreis in Bad Suderode organisiert. Fast jeden Monat wurde am letzten Montag ins Gemeindehaus eingeladen, um vielfältige Themen zu erkunden. Es gab Reiseberichte, fachkundige Vorträge, Austausch zu Glaubensfragen, gemeinsames Musizieren und so vieles mehr. Stammgäste waren dabei, andere kamen je nach Interesse zu bestimmten Themen – aber immer fanden die Abende in einer herzlichen Atmosphäre statt, auch dank weiterer ehrenamtlicher Helferinnen.
Mit Bedauern haben wir als Gemeindekirchenrat davon erfahren, dass Detlef Tiedtke sein ehrenamtliches Engagement für den Hauskreis beendet, wenngleich wir die Entscheidung verstehen. Wir sind sehr dankbar, dass er sich jahrelang den Hauskreis auf die Beine gestellt hat. Um dieses Engagement zu würdigen und gemeinsam zurückzuschauen, laden wir Sie herzlich zu einem Hauskreis am
Montag, 24. Februar 2025
19.00 Uhr
im Gemeindehaus
Neben dem Rückblick soll es auch um einen Ausblick gehen. Ob und wie es weitergehen kann, steht noch nicht fest. Da sind wir auf Ihre Ideen (und auch Ihr Engagement( angewiesen. Vielleicht finden wir gemeinsam eine Lösung.
Saskia Lieske im Namen des Gemeindekirchenrates
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Gemeindebüro
Hubertusstraße 2, 06502 Thale
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