Ökumenische Studienfahrt nach Eisleben

27.04.2023

Unterwegs im Zentrum Taufe und Kloster Helfta

Am 26.04.2023 fand eine ökumenische Studienfahrt für die Mitglieder der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde Thale statt. Mit von der Partie waren außerdem Pfarrerin Dr. Saskia Lieske, Pfarrer Winfried Runge und Gemeindereferentin Beate Degenhardt.

Nach einer ca. einstündigen Fahrt vom Bahnhof Thale aus war das erste Ziel erreicht: die St. Petri-Pauli Kirche in Eisleben, die Taufkirche von Martin Luther. Diese wurde schließlich, nach harter Arbeit und Überzeugungskraft, renoviert und erstrahlt nun in neuem Glanz für ihre Gemeinde und Besucher.
Die Kirche vereint ihre Relikte wie das Kruzifix mit Echthaar an der Wand und das Altarbild mit besonders dargestelltem Krippenspiel, und moderne Aspekte wie die renovierten Fenster mit Wellenmuster und die neuen Bänke aus Kirsch- und Apfelbaumholz in eine angenehm offene und helle Einrichtung. Das neue Highlight der Kirche ist das begehbare Taufbecken vor dem Altar. Dieses ist ein größeres Becken im Boden der Kirche, welches durch eine manuell befestigte Treppe zu besteigen ist und vor dem Taufen auf ungefähr 29 °C erwärmt wird.
Jedoch werden noch Paten und Spender für die Restaurierung der Kirchenorgel gesucht. Die aus 1929 stammende, im Art Déco Stil gestaltete Orgel ist leider stumm und nicht mehr spielbar. Es soll nun eine Restaurierung der Orgelpfeifen geben, bei der das Prospekt der Orgel erhalten bleiben soll. Man kann für diesen Zweck spenden oder ein Pate einer Orgelpfeife werden, damit die Orgel in den Gottesdiensten der Kirche wieder die Lieder Luthers erklingen lassen kann.

Nach einer kurzen Mittagspause ging es dann weiter zum Kloster Helfta. Dieses wurde ursprünglich im 13. Jahrhundert von den drei Mystikerinnen Mechthild von Magdeburg, Mechthild von Hakeborn und Gertrud von Helfta gegründet. Doch schon im 14. Jahrhundert wurden die Nonnen aus ihrem Zuhause durch politische Auseinandersetzungen vertrieben und das Kloster wurde seitdem landwirtschaftlich genutzt. Erst 1999 wurde Helfta wieder neu als Kloster errichtet.
Durch geschicktes Verbinden der alten Kirchruine mit moderner Architektur erstrahlt Helfta nun mit neuem Glanz im doch heiligen Bau, wo die drei Schwestern auch schon beteten. Auf dem Gelände kann man nun außerdem auch die Gertrud Kapelle, das Hotel an der Klosterpforte, den Klosterladen, ein Café und eine große Gartenanlage mit Teich und pflanzlichen Labyrinth zur Erholung anfinden.
Im Jahr 2000 wurde zusätzlich der Förderverein Kloster St. Marien zu Helfta e.V. gegründet, welcher sich über jedes neue Mitglied und Spender zur Unterstützung des Klosters und der Nonnen erfreut.

Geschrieben von Praktikantin Kristin Fische

Fotos: B Degenhardt, S. Lieske, W. Runge
 
 
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