Reformationstag ökumenisch

Wir hatten alles so schön geplant. So schön. Es sollte das erste Reformationsfest in der Petrikirche mit neuem Kultur- und Begegnungszentrum sein. Katholische und evangelische Geschwister gemeinsam in neuen Räumlichkeiten, mit neuen Geistlichen auf beiden Seiten. Alles neu. Und natürlich mit anschließendem Essen und Erzählen und überhaupt einer guten Gemeinschaft. Hätte hätte ...
Bis kurz vor dem Termin ging der Gemeindekirchenrat noch davon aus, dass wenigstens ein Zusammensein nach dem Gottesdienst mit Würstchen und Getränken
möglich wäre. Schon warf Corona seine Schatten. Die Planung musste zusammengestampft werden. Zumindest war aber ein gemeinsamer Gottesdienst möglich. Mit Bläserwucht.
Pfarrerin Lieske und die neue katholische Gemeindereferentin Degenhardt legten einen Text aus dem Matthäusevangelium (Matth. 10, 26b-33) aus. Mit dem Fazit, dass wir keine Angst haben brauchen,
vor keinem Menschen. Wohl aber vor dem, der Seele und Körper in der Hölle vernichten kann. Zum Glück können ohne Gottes Wissen nicht einmal Spatzen zur Erde fallen, wieviel mehr sind wir in ihm geborgen. Wenn uns das zur Gewissheit wird, dann kann uns eigentlich nichts mehr anhaben. Das ist so wichtig für
unsere oft aufgescheuchten Seelen. Diese Worte haben katholische und evangelische Geschwister gemeinsam gehört und aufgenommen. Gemeinsam. Am Erinnerungstag der Reformation. Ich werde wohl nie
aufhören, mich darüber zu freuen und zu wundern. Und dann kann solch ein Gottesdienst auch mal ohne Futtern und Erzählen was Besonderes sein. Mit Sicherheit wird es wieder anders, besser und richtig festlich. Freuen wir uns schon drauf, dann macht uns das freche Virus nicht so zu schaffen.

G. Bürger